Field Target beim MTV-Dänischenhagen
21. August 2021Die Ergebnisse des Pokalschießens sind da!
24. Mai 2023Was ist Instinktives Bogenschießen?
Instinktives (oder auch Intuitives) Bogenschießen ist eine sehr einfache Technik und für jedermann erlernbar. Es gibt keinerlei Einschränkung von Alter, Geschlecht oder Können. Wir benötigen hierzu auch keinerlei Zieleinrichtung an unserem Bogen, da wir unser eigenes Zielsystem fest in unserem Unterbewusstsein verankert haben. Wir müssen es nur erkennen, einsetzen und schulen! Instinktives Bogenschießen ist die Kunst, mit der man seinen Pfeil ohne bewusste Zielvorgänge und ohne zusätzliche Hilfsmittel perfekt ins Ziel schießt. Das ist der Ursprung des Bogenschießens. Instinktives Bogenschießen transportiert für mich das Gefühl von Abenteuer und den Rauch eines Lagerfeuers.
Richtig ist, es gibt keinen Instinkt der uns befähigt mit Pfeil und Bogen zu schießen. Ein Instinkt ist eher ein angeborenes Verhalten. Während Instinktives Bogenschießen schnell mit Natur und Wildnis in Verbindung gebracht wird, finden wir für Intuitives Bogenschießen eher im meditativen Bereich Verwendung. Wichtig zu erwähnen sei, dass das Instinktive Bogenschießen als Begriff historisch gewachsen ist und sehr viel länger verwendet wird als die Bezeichnung „Intuitives Bogenschießen“. Der Begriff intuitiv bedeutet unterbewusst oder „aus dem Bauch heraus“ handeln. Dies würde unser Schießen somit besser beschreiben.
Instinktives Bogenschießen ist eine Aktivität, die Körper und Geist gleichermaßen anspricht und fordert.
Auch wir instinktiven Schützen zielen. Was wir im Gegensatz zu Systemschützen aber nicht tun ist das anvisieren des Ziels. Wir nutzen keinerlei Zielhilfen wie Visier, Pfeilspitze, etc. Wir können Euch zeigen wie einfach es ist, einen Pfeil abzuschießen und auch zu treffen. Denn ums treffen geht es ja letztendlich beim Bogenschießen. Wir möchten mit dem Pfeil eine genau definierte Stelle treffen und den Treffer auch wiederholen. Das ist dann das wirkliche Treffen aus Können!
Etwas zur Geschichte des Bogenschießens
Vor etwa 35000 -25000 Jahren wurde der Bogen an vielen Orten der Welt parallel erfunden. Durch die Jagd mit Pfeil und Bogen konnten die Urmenschen sich Zugang zu hochwertigen tierischen Eiweiß verschaffen.
Der vermutlich älteste Bogen der Welt wurde 1970 in Mannheim gefunden und ist ca.17600 Jahre alt.
Über die Jahrtausende entwickelte sich der Bogen dabei kaum weiter, denn auch viele der technisch komplexeren Bogentypen wie Recurve- und Kompositbögen gab es bereits in der Steinzeit.
1798 schießt Sultan Selim einen Pfeil 845 m weit.
1987 wurde dieser Rekord mit einem High-Tech-Bogen eingestellt. Der Pfeil flog 1222m weit, und benötigte über 10 Sek. um diese Entfernung zurückzulegen!
Das Sport- und Jagdgerät Bogen
Der Bogen ist im Grunde eine unheimlich einfache Waffe. Ein langes Stück Holz, das bei Benutzung mit einem Stück Schnur krumm gebogen wird, auf der man dann einen anderen Stock anlegt, nach hinten auszieht und loslässt. Den Stock mit der Schnur nennt man den Bogen, und der zweite Stock ist der Pfeil. Genau genommen ist der Bogen damit gar keine einfache Waffe im eigentlichen Sinn, sondern ein Waffensystem, denn nur durch die Kombination aus Bogen und Pfeil werden Stock, Schnur und spitzer Stock zu einem Objekt, das zu Jagd oder Kampf tauglich ist.
Bögen gibt es in vielen verschiedenen Formen und Bauweisen. Nahezu jeder Kulturkreis hat seine ganz eigene Art gehabt, Bögen zu bauen. Außerdem gibt es spezielle Bögen für bestimmte Verwendungszwecke. Die beiden Grundformen des Bogens sind der Primitivbogen und der Recurvebogen. Primitivbögen wiederum gibt es als Reflexbogen, Deflexbogen und Normalbogen, wohingegen Recurvebögen fast immer Reflexbögen sind, jedoch nie Deflexbögen.
Reflexbogen, Deflexbogen und Normalbogen bezeichnen letztlich drei unterschiedliche Leistungsklassen der vorangehend beschriebenen Formen und Bauweisen. Ein Langbogen, der ohne aufgespannte Sehne einem geraden Stock ähnelt, ist ein Normalbogen Ein Reflexbogen hingegen ist in unbespanntem Zustand nicht gerade, sondern der Spannrichtung entgegengekrümmt. Er muss beim Bespannen daher stärker gebogen werden, um seine Endform zu erreichen. So speichert er mehr Energie beim Auszug. Dies erfordert höherwertige Materialien als bei einem Normalbogen. Im Gegensatz dazu ist der Schaft eines Deflexbogens bereits vorgespannt. Er ist also bereits ohne eine Sehne in Annäherung seiner letztendlichen Form gebogen. Er speichert weniger Energie und hat einen leichteren Auszug. Die meisten Kinderbögen und einige Anfängerbögen sind Deflexbögen.
Klassisch: Bögen aus Holz
Das verbreitetste Bogenmaterial ist Holz. Ein einzelnes Stück. Je nachdem, was für ein Ergebnis der Bogenbauer anstrebt, ist dieses Holz weicher oder härter oder vereint beide Eigenschaften, indem es aus zwei verschiedenen Schichten des Baumes gleichzeitig besteht. Das im Inneren eines Baumes liegende Kernholz widersteht Kompression, während das außen liegende Splintholz eine hohe Zugfestigkeit hat. Kernholz ist hart, wohingegen Splintholz weicher ist. Der klassische Englische Langbogen ist aus dem Splint- und Kernholz der Eibe gefertigt, mit einem typischen Verhältnis von 30 zu 70.
Ein derartiger Bogen, der nur aus einem einzigen Stück gefertigt wurde, wird auch Self-Bow genannt. Das könnte man grob als Selbstbogen übersetzen, also als Bogen, der seine Wirkung aus sich selbst heraus bezieht. Eine eigene deutsche Bezeichnung gibt es dafür aber nicht. Da praktisch alle Self-Bows gleichzeitig Primitivbögen sind, fallen sie auf Deutsch einfach in diese Formkategorie – ganz ohne eigene Untergruppe.
Vormoderne High-Tech: Kompositbögen
Statt aus Stahl oder aus einem einzigen Stück Holz kann man Bögen aber auch aus mehr oder minder komplizierten Verbundmaterialien herstellen. Beispielsweise werden dabei verschiedene Hölzer miteinander verleimt. Seide wird mit Leim ein- oder aufgearbeitet. Auch Scheiben aus Horn, tierische oder pflanzliche Sehnen werden im Bogen, auf dem Bogen oder um den Bogen geleimt. Völlig gleich, aus welchen Dingen ein solcher Bogen besteht, das Resultat ist aufgrund der Verbundbauweise ein sogenannter Kompositbogen.
Kompositbögen
kommen als Primitivbogen und als Recurvebogen daher, aber die meisten sind Recurvebögen. Das hat einen einfachen Grund: Der Aufwand, einen Kompositbogen herzustellen, lohnt sich schlicht nicht für etwas so Banales wie einen Primitivbogen. Dort, wo es dennoch gemacht wird, handelt es sich um sehr einfache Kompositbauformen, oder es dient eher dem Zweck, minderwertige Bogenmaterialien zu kompensieren, als einen besonders hochwertigen Bogen zu fertigen.
Compound Bogen
Der Begriff Compoundbogen (engl. compound „Verbund“) bezeichnet einen Bogen mit einem speziellen Konstruktionsprinzip und ist nicht zu verwechseln mit Kompositbogen, was sich auf das Material (Verbundstoff) bezieht.
Der Compoundbogen ist eine moderne Ausführung des Bogens, die 1966 von Holless Wilbur Allen in den USA erfunden wurde. Das Patent mit der Nummer 3.486.495 wurde mit dem 30. Dezember 1969 erteilt. Das auffälligste Merkmal sind kleine nockenähnliche exzentrische „Kurvenscheiben“ bzw. Rollen (engl. camwheels) an den Bogenenden, kurz Cams genannt. Sie verfügen über zwei verschiedene Durchmesser, auf denen Kabel oder Sehnen aufgerollt sind. Im ungespannten Zustand ist auf dem größeren der beiden Durchmesser die Sehne aufgerollt. Beim Spannen des Bogens wird die Sehne des Bogens vom großen Durchmesser abgerollt und auf dem kleinen Durchmesser wird das am gegenüberliegenden Wurfarm befestigte Kabel aufgerollt. Die Cams sind zusätzlich exzentrisch aufgehängt.
Moderne Compoundbögen wenden wie bei einem Wellrad das Hebelgesetz an. Die sich nach außen wegdrehende Rolle ist wie ein starrer Hebel, der auf die Drehachse wirkt. Durch die exzentrische Aufhängung der Rollen/Cams verändert sich der Angriffswinkel und der Hebelarm, und man kann so immer im effektivsten Bereich arbeiten. Werden die Rollen/Cams mit der Bogensehne nach außen gezogen, verlängert sich der Hebelarm. Diese Mechanismen sind beim Compoundbogen in einer praktischen Anwendung umgesetzt. Dadurch ergibt sich im Gegensatz zu anderen Bogen ein nicht-linearer Kraftverlauf beim Auszug.
Mit steigendem Auszug nimmt die Kraft zunächst stetig zu (wie auch bei anderen Bogen), um dann aber beim Überschreiten des sogenannten Gipfel-Zuggewichtes schlagartig abzunehmen. Der Bogenschütze hält dann bei voll ausgezogenem Bogen nur noch einen Bruchteil des Gipfelzuggewichtes auf der Hand. Die Zugreduzierung kann bis zu 99 % betragen, d. h. bei einem Gipfelzuggewicht von 50 Pfund muss der Schütze nur 0,5 Pfund im Auszug halten. Dadurch kann der Bogen ruhiger gehalten werden und das Zielen fällt wesentlich leichter. Typische Werte liegen hier um die 70 %, so dass im Auszug etwa 15 bis 20 Pfund gehalten werden müssen.
Zusammenfassung
Bögen sind Fernwaffen, die Pfeile verschießen. Sie werden seit der Steinzeit verwendet. Ihr grundlegendes Konzept hat sich bis heute kaum verändert. Allerdings haben sich die verwendeten Materialien für Bogen und Pfeile von Holz, Stein über Bronze, Eisen und Stahl im Verlauf der Jahrtausende gewandelt. Die längste Zeit bestanden Bögen einfach nur aus einem speziell ausgesuchten Stück Holz.